Die Gerüchteküche um die Bengalos köchelt so stark, dass der (Bengalo-)Topf schon fast überschwappt. So starke Präsenz in den Medien, wenn es um Bengalos ging, hat man normalerweise nur in Zusammenhang mit Fußball. Doch Auslöser für viele Diskussionen war nicht einmal der Einsatz von Bengalos innerhalb von Stadien, sondern wurden die Rauchfackeln auf einem Schützenfest in Troisdorf-Kriegsdorf (Rhein-Sieg-Kreis) gezündet. Da ist es fast noch eine klügere Entscheidung, die Fackeln in einem Stadion zu zünden, kann der Rauch dort ungehindert abziehen, natürlich abgesehen davon, dass die Zuschauer ringsum den Bengalo innerhalb des Fan-Blocks gefangen sind.
Bei dem Deutschland-Spiel gegen Dänemark war eine ganze Menge Energie geladen, so war noch nicht hunderprozentig sicher, ob die Deutschen die Vorrunde der Europa Meisterschaft überstehen, obwohl die Ausgangsposition nicht schlecht aussah.
Bei dem Geschehen in Troisdorf aber wurden die Feuerwerkskörper innerhalb eines Festzeltes gezündet, wodurch die starke Rauchentwicklung keine Möglichkeit hatte, sich zu verdünnisieren. So war es unausweichlich, dass die Gäste der Veranstaltung schnell in Panik gerieten und der vermeintlich lustig gemeinte Gag arg in die Hose ging. Insgesamt wurden bei der Feier 25 Personen verletzt, 8 davon erlitten starke Rauchvergiftungen und wurden anschließend in umliegenden Krankenhäusern ärztlich versorgt. Neben den bengalischen Feuern wurde wohl auch mindestens eine Rauchbombe in dem Festzelt gezündet, was verheerende Folgen mit sich brachte. Erste Spekulationen, dass die Bengalos auf Grund Auseinandersetzungen gezündet worden seien, erwiesen sich als falsch. Die Verantwortlichen waren sich wohl einfach nicht über das Ausmaß ihrer Aktion im Klaren, was vielleicht auch der fortgeschrittenen Uhrzeit von 1 Uhr morgens zuzuschreiben ist. Trotzdem war die Aktion schon im Vorfeld geplant und die bengalischen Feuer wurden mit voller Absicht in das Festzelt geschmuggelt. Obwohl Sicherheitspersonal eingesetzt wurde, vernachlässigte man wohl die Abtastung von vier eingeladenen Vereinen, die so die Leuchtfeuer ungehindert in das Festzelt mitführen konnte.
Man kann nur hoffen das einerseits das Sicherheitspersonal aus diesen Fehlern gelernt hat und sich auch Menschen, die Bengalos zünden wollen, Gedanken darüber machen, an welchen Orten so etwas sinnig oder weniger sinnig ist. Einer der 4 Täter, ein 22-jähriger Mann aus Troisdorf, bekannte sich zu der Tat und muss sich einem Strafverfahren wegen schwerer Körperverletzung stellen. Um die Ermittlung der weiteren Tatverdächtigen und den genauen Tatablauf kümmert sich das zuständige Kriminalkommissariat 1.